Grannenzeit

Im Moment ist beim Gassigehen wieder besondere Vorsicht geboten. Die Gefahr: Grannen, die gerade überall an den Gräsern auf Wiesen, Grünflächen und an Wegesrändern zu finden sind! Die Borsten oder fadenförmigen, meist starren Pflanzenfortsätze verfangen sich leicht im Fell der Hunde, pieksen sich rasant durch die Haut und können zu Fremdkörperreaktionen führen. Auch die Ohren, die Nase oder die Augen sind beliebte Stellen, an denen sich die Grannen verfangen. Durch ihre Widerhaken bleiben sie nicht nur gut und schnell hängen, sie schieben sich auch immer weiter vor und das leider nur in eine Richtung! Dadurch wandern sie unter der Haut beachtlich weit. Es sind sogar Fälle von Grannen im Rückenmark oder in Herzbeuteln beschrieben! Kontrollieren Sie deswegen bitte das Fell Ihrer Hunde gründlich nach jedem Gassigang! Es ist ratsam, sofort während der Gassirunde zu schauen, sobald der Hund im Gras unterwegs ist, weil die Grannen so schnell wandern. Achten sie dabei insbesondere auf die Pfoten. Spreizen die die Zehen auf, um auch von oben und unten (!) die „Schwimmhäute“ im Zwischenzehenbereich zu kontrollieren. Auch die Achseln, der Bauch und der Leistenbereich sollten genau kontrolliert werden. Wenn sich die Granne doch schon eingepiekst hat können folgende Symptome auftreten:

an den Zehen:

  • gerötete Schwellung (oft im Zwischenzehenbereich)
  • Sekretion
  • Schmerzen, ggf. Lahmheit

im Ohr:

  • unablässiges Schütteln, Kratzen, ggf. Schmerzen oder Kopfschiefhaltung
  • in der Folge: Ohrenentzündungen

im Auge:

  • Augenkneifen, Schmerzen, Reiben an den Augen
  • (hochgradige) Schwellung des Auges, manchmal ist das Auge kaum noch zu erkennen
  • (eitrige) Sekretion
  • teilweise gucken die Grannenhaare noch aus dem Auge heraus

in der Nase:

  • anfallsartiges, unablässiges Niesen, nachdem die Hunde im Gras waren
  • im weiteren Verlauf Entzündung, ggf. (einseitiger) trüber Nasenausfluss

Sollten Sie diese Symptome bei Ihrem Tier feststellen, melden Sie sich bitte umgehend bei uns. Leider kann die Behandlung mitunter etwas langwierig werden oder eine Sedation/Narkose von Nöten sein. Beim Verdacht auf eine Granne in der Nase müssen wir Sie gegebenenfalls in eine Klinik mit der Möglichkeit zur Rhinoskopie überweisen, wo die Granne in Narkose endoskopisch entfernt werden kann.

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